Umweltpsychologische Feldforschung im Nationalpark Schwarzwald

Laufzeit:    2018 - 2019

 

Inhalt und Ziele

Im Nationalpark Schwarzwald sollen Natur und Wildnis erlebbar sein, sowie das Erholungserleben gefördert werden. Aus der Forschung zu „erholungsförderlichen Umwelten“ ist bekannt, dass Naturerleben oft zu menschlicher Gesundheit und Wohlbefinden beiträgt.

Wie aber genau Wildnis wirkt, was genau ein Wildnis-Erleben ausmacht und wie Wildnis-Erleben „gemessen“ werden kann, ist bisher weitgehend unerforscht.

Daher wurden folgende Forschungsfragen in diesem Projekt formuliert:

  • Wie wird der Begriff „Wildnis“ im Nationalpark Schwarzwald verwendet und kommuniziert?
  • An welchen Orten bzw. auf welchen Wegen kann im Nationalpark welches Mass von Wildnis erlebt werden?
  • Wie kann Wildniserleben gemessen werden?
  • Wie wirkt ein Erleben von mehr oder weniger Wildnis in Bezug auf Erholungserleben und können umweltbezogene Lernprozesse durch Wildniserfahrungen angeregt werden?

Der Nationalpark beabsichtigte, die Resultate dieser Feldforschung in das Management des Park zu integrieren und den Einklang von Naturschutz und Tourismus zu fördern. Zudem wurde eine umweltpsychologische Skala entwickelt, mit der in unterschiedlichen Umwelten ein graduelles Erleben von Wildnishaftigkeit erfasst werden kann.

Methoden

Sekundäranalyse vorhandener Daten:

Strukturierte Suche nach „Wildnis-Erleben“ im Kontext des Nationalparks Schwarzwald in früheren Studien des Nationalparks als auch in der internationalen Literatur zur Erforschung des Mensch-Umwelt-Verhältnisses in Grossschutzgebieten und Inhaltsanalyse einschlägiger Internetseiten.

Feldforschung:

Evaluation von drei vom Nationalpark Schwarzwald vordefinierten Wanderwegen. Dabei wurden Studienteilnehmende der Universität Koblenz-Landau und der Hochschule Darmstadt mit Fragebögen, GPS-Geräten und Herzfrequenzmessgurten ausgestattet. In einer ersten Phase wurde an 24 vordefinierten Punkten pro Wanderweg ein Erlebnisprotokoll zur Umweltwahrnehmung und zum Wildnis-Erleben ausgefüllt. In einer zweiten Phase wurden per GPS-Gerät von den Studienteilnehmenden Punkte markiert, fotografiert und dokumentiert, die besonders positiv oder negativ für das Erleben von Wildnis sind.

Projektleitung und Bearbeitung

Dialog N:

  • Dr. Eike von Lindern (Projektleitung)
  • Susanne Blech (Projektleitung)
  • Flavia Gosteli
  • Rebecca Knoth

Nationalpark Schwarzwald:

  • Dr. Kerstin Ensinger

Berichte und Publikationen

  • von Lindern, E., Gosteli, F., & Blech, S. (2019). Wildnis-Erleben im Nationalpark Schwarzwald – Projektbericht. Zürich & Seebach: Dialog N – Forschung und Kommunikation für Mensch, Umwelt und Natur & Nationalpark Schwarzwald. [PDF]
  • Pahud, L. (2019). Wie wild muss Wildnis sein? higgs. Online-Dokument. https://www.higgs.ch/wie-wild-muss-wildnis-sein/21555/
  • von Lindern, E. (2024). Wildnis erleben – Eine umweltpsychologische Perspektive. Haupt Verlag. 

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